Periode und Körpergeruch: Was ist normal und was nicht? Während der Periode sind viele Frauen besonders empfindlich, wenn es um ihren Körpergeruch geht. Hormone, Menstruationsblut und Hygienegewohnheiten können den Geruch beeinflussen. Doch was ist eigentlich normal, und wann sollte man sich Sorgen machen? In diesem Beitrag beleuchten wir die Ursachen für Gerüche während der Periode, geben Tipps zur Vorbeugung und erklären, wann ein Arztbesuch ratsam ist.
1. Warum verändert sich der Körpergeruch während der Periode?
Während der Menstruation verändert sich der Hormonspiegel, insbesondere Östrogen und Progesteron. Diese hormonellen Schwankungen können Auswirkungen auf die Körperchemie haben, einschließlich des Geruchs. Einige der häufigsten Ursachen für Geruchsveränderungen während der Periode sind:
- Menstruationsblut: Blut an sich hat einen leicht metallischen Geruch, der durch Eisen verursacht wird. In Kombination mit Scheidensekreten kann dieser Geruch intensiver wahrgenommen werden.
- Bakterien: Die Scheidenflora besteht aus einer Vielzahl von Bakterien, die das Gleichgewicht im Intimbereich aufrechterhalten. Während der Periode können diese Bakterien mit Menstruationsblut reagieren und Gerüche erzeugen.
- Hormonelle Schwankungen: Warum riecht man anders, wenn man seine Tage hat? Hormonelle Veränderungen beeinflussen auch die Schweißdrüsen, insbesondere die apokrinen Drüsen, die sich in Achselhöhlen und im Intimbereich befinden. Der Schweiß aus diesen Drüsen enthält Proteine, die von Bakterien zersetzt werden und einen stärkeren Geruch verursachen können.
2. Was ist ein „normaler“ Geruch während der Periode?
Ein leichter, metallischer oder erdiger Geruch während der Menstruation ist völlig normal. Er entsteht durch die natürliche Zusammensetzung des Blutes und die Aktivität der Scheidenflora.
Wie riecht hormonell bedingter Schweiß?
Hormonell bedingter Schweiß hat oft einen stärkeren, muskulösen oder säuerlichen Geruch, der von den apokrinen Drüsen verursacht wird. Während der Periode kann dieser Geruch intensiver wahrgenommen werden.
3. Wann ist ein Arztbesuch notwendig?
Ein ungewöhnlicher oder unangenehmer Geruch kann auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht in der Scheidenflora hinweisen. Mögliche Warnsignale sind:
- Starker, fischiger Geruch: Dies könnte ein Hinweis auf eine bakterielle Vaginose sein, eine häufige Infektion, die durch ein Ungleichgewicht der Scheidenflora verursacht wird.
- Fauliger Geruch: Woher kommt übler Körpergeruch? Ein sehr unangenehmer Geruch kann auftreten, wenn ein Tampon vergessen wurde und sich Bakterien stark vermehren konnten.
- Begleitende Symptome: Wenn der Geruch mit Juckreiz, Brennen, ungewöhnlichem Ausfluss oder Schmerzen einhergeht, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
4. Was tun gegen hormonellen Körpergeruch?
- Regelmäßiges Wechseln von Hygieneprodukten: Tampons und Binden sollten alle 4 bis 6 Stunden gewechselt werden, auch wenn die Blutung leicht ist. Menstruationstassen können je nach Blutungsstärke bis zu 12 Stunden getragen werden, sollten aber ebenfalls regelmäßig gereinigt werden.
- Sanfte Intimhygiene: Verwende lauwarmes Wasser oder eine milde, pH-neutrale Intimwaschlotion, um den Intimbereich zu reinigen. Übermäßiges Waschen oder aggressive Seifen können die Scheidenflora stören und Gerüche verstärken.
- Atmungsaktive Unterwäsche: Baumwollunterwäsche fördert die Luftzirkulation und verhindert, dass Feuchtigkeit eingeschlossen wird, was das Wachstum von Bakterien reduzieren kann.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und ausreichend Wasser kann helfen, unangenehme Gerüche zu reduzieren. Bestimmte Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln oder Alkohol können den Geruch verstärken.
- Probiotika: Diese fördern eine gesunde Scheidenflora und können helfen, Gerüche zu reduzieren.
5. Psychologische Aspekte: Warum wir Gerüche stärker wahrnehmen
Während der Periode sind viele Frauen sensibler, was Gerüche betrifft. Dies kann an hormonellen Veränderungen liegen, die den Geruchssinn beeinflussen. Gleichzeitig spielen Scham oder Unsicherheiten eine Rolle, die dazu führen, dass man Gerüche intensiver wahrnimmt, auch wenn sie für andere nicht bemerkbar sind.
6. Natürliche Hilfsmittel gegen Gerüche
Einige Frauen schwören auf natürliche Mittel, um Gerüche während der Periode zu minimieren:
- Apfelessig: Ein Bad mit einem Schuss Apfelessig kann helfen, das Gleichgewicht der Scheidenflora zu unterstützen.
- Teebaumöl: In verdünnter Form kann Teebaumöl antibakteriell wirken, sollte jedoch sparsam und mit Vorsicht verwendet werden.
- Joghurt: Der Verzehr von probiotischem Joghurt kann die Scheidenflora stärken und Gerüche reduzieren.
Fazit
Ein leichter Geruch während der Periode ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Mit einer guten Intimhygiene, regelmäßigem Wechseln der Hygieneprodukte und einer bewussten Ernährung lassen sich unangenehme Gerüche meist vermeiden. Was tun gegen hormonellen Körpergeruch? Regelmäßige Pflege, die richtige Kleidung und ein achtsamer Umgang mit der Ernährung sind entscheidend. Bei ungewöhnlichen Gerüchen, die mit anderen Symptomen einhergehen, sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden. Indem wir offen über dieses Tabuthema sprechen, können Unsicherheiten abgebaut und Frauen ein besseres Verständnis für ihren Körper vermittelt werden.